Die stark steigenden Energie- und Benzinpreise belasten nach Aussage des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) v. a. die Pflegebranche „massiv“. Pflegeunternehmen müssten deshalb vorübergehend von der Mehrwertsteuer bei den Energiekosten entlastet werden, forderte der Verband am Montag.
Teilweise doppelt so hohe Energiekosten für Pflegeeinrichtungen
Da Pflegeeinrichtungen ihre Kosten langfristig mit Kranken- und Pflegekassen verhandelten, könnten sie die unerwartet auftretenden hohen zusätzlichen Belastungen nicht refinanzieren. Betriebliche Risiken seien sowieso kaum noch berücksichtigt in den Preisen der Kassen. Die Unternehmen in der Pflege könnten für unvorhergesehene Entwicklungen deshalb nicht vorsorgen.
Dabei müssten stationäre Pflegeeinrichtungen derzeit teilweise doppelt so hohe Energiekosten tragen wie noch vor wenigen Monaten. Ambulante Pflegedienste müssten insbesondere im ländlichen Raum täglich weite Strecken fahren, um ihre Patientinnen und Patienten zu versorgen.
Verbände wollen gemeinsam Druck auf Bundesregierung erhöhen
Der bpa sei aktuell „in intensiver Abstimmung“ mit Verbänden ähnlich betroffener Branchen, um die Bundesregierung „von der Notwendigkeit schneller Maßnahmen zu überzeugen“.
Außerdem will der bpa „schnelle“ Nachverhandlungen mit den Kassen, damit die unerwartet hohen zusätzlichen Kosten in den Vergütungsvereinbarungen berücksichtigt werden könnten.